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Montag, 29. September 2014

Neulich im Wald...

Vor einigen Tagen hat meine liebe Kollegin Regula mich auf einen kleinen Ausflug mitgenommen und mich in ihre Jagdgründe eingeweiht. Die Wildbeeren-Saison war in vollem Gange und so haben wir uns zwischen unzähligen Himbeersträuchern und  Heidelbeerbüschen wieder gefunden. Welch eine Freude! Bewaffnet mit einem Tupperware konnte es losgehen und der Spass sich beim Pflücken wegen des Naschens eine blaue Zunge zu holen, hat mich augenblicklich zurück in meine Kindheit versetzt, als wir damals stundenlang mit meiner Mama in den Heidelbeeren herumgestreift sind.


Wohin das Auge reicht... überall wilde Himbeeren!


Ich wusste fast nicht wo ich beginnen sollte...



Der Platz befindet sich oberhalb des Thunersee und ist mit der Niederhornbahn zu erreichen. Man steigt in der Zwischenstation "Vorsass" aus und nimmt den Weg Richtung Beatenberg. Et Voilà, nach ein paar hundert Metern zwischen den Tannen offenbart sich einem die ganze Pracht an Heidelbeersträuchern die sich über den  Boden wie ein schöner, flauschiger Teppich legen und den Wald in ein Wunderland verwandeln.




Blueberry fields forever!








So langsam füllt sich das Geschirr und die Farbenpracht die mir entgegenlacht, spornt mich weiter  an, noch mehr Beeren zu sammeln. Beim Beerensammeln kann man sich sehr in den Moment und die Ruhe der Natur vertiefen und man sinkt so schön in einen "flow" der einem die Zeit vergessen lässt. Wenn du wieder mal Stress hast, oder dir alles zuviel oder zu schwierig erscheint, dann nimm dir die Zeit zwischen Beerensträuchern und lass deinen Gedanken freien Lauf! Ohne dich auf das Danach, den nächsten Morgen oder die Verpflichtungen von nächster Woche zu konzentrieren. Was dann nämlich nach einem Moment in dir passiert, ist dass du dich  plötzlich wieder an Dinge,  und Erlebnisse aus deiner Kindheit erinnerst, als du draussen warst, in der Natur gespielt hast und dich mutig, stark und frei gefühlt hast! Als Kind gibt es kein Unmöglich, kein Unvernünftig und auch keine Bedenken ob die Anderen deine Ideen oder Taten gut finden. Alle Wünsche und Träume die du dir im Überschwang damals ausgemalt hast und so selbstverständlich für dich waren, dass du das auch erreichen kannst oder erleben willst, kommen wieder hoch und stupsen dich an. Und dann... in diesem Moment weisst du, dass es nicht nur um dich  als Erwachsener geht, sondern dass du wieder mal an dein Kind-Ich denkst, ihm zuhörst und dich fragst, was willst du noch tun oder erleben und was gefällt dir im Hier und Jetzt? Dieser innere Monolog mit dir selbst ist in diesem Moment so ehrlich und losgelöst von deinem erwachsenen Ich, dass du dir versprichst, wieder etwas mehr deinen wahren Träumen Raum zu geben...  Du richtest dich auf, siehst deine blau-rot verschmierten Hände an, das Geschirr voller Beeren und weisst, dass es noch nicht zu spät ist für deine Träume. 




Nach dem Wald bevor es dann runter zum Dorf Beatenberg geht, kommt ein kurzes Stück welches über eine Alpenwiese führt und einen Blick auf das Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau erlaubt, welches mich immer wieder in tiefe Demut und eine wunderbare friedliche Stimmung versetzt, die sagt, es ist schön hier wo du bist und es kann dir nichts passieren, denn das Leben ist gut zu dir!

Am Abend haben wir dann die Beeren als feine Füllung für süsse Crêpes verwendet und die Beeren nur minimal verarbeitet, um ihren einzigartigen Geschmack beizubehalten.

Hier das Rezept für den Crêpe-Teig aus dem Kochbuch "Tiptopf",  dass jedes Schweizerkind kennt:

Das Rezept ist für ca. für 4 Personen

Für den Crêpe-Teig:
200g Mehl
1 Prise Salz
4 Eier
2dl Milch
2dl Wasser                                     
wenig Bratfett oder Butter

Puderzucker

Für die Füllung:
300g gemischte Waldbeeren
50cl Whiskey Cream Likör (Bsp. Baileys); anstatt Baileys könnte auch 30cl Cointreau verwendet werden, um eine frische Citrusfrucht-Note zu erhalten.
2EL Rohzucker


Zubereitung:
Die Eier in eine Schüssel geben, die restlichen flüssigen Zutaten dazugeben und gut verquirlen, anschliessend das Mehl von der Mitte aus mit der Flüssigkeit in der Schüssel anrühren. Den Teig bei Zimmertempertur ca. 30 min ruhen lassen. Anschliessend in einer beschichteten Bratpfanne wenig Butter oder Öl erhitzen, mit einer Schöpfkelle den Teig in der Mitte langsam hineingeben und mit dem Rücken der Kelle den Teig zu einem gleichmässigen dünnen Fladen in der Pfanne verlaufen lassen. Beidseitig goldbraun backen und zugedeckt warm stellen.

Für die Füllung die Beeren waschen, mit dem Zucker und Baileys bei mittlerer Hitze erwärmen bis am Topfboden der Saft zu sprudeln beginnt, sorgfältig umrühren, damit sich alle Beeren erhitzen und wenn alle heiss sind,  sind sie bereit zum servieren. Ein Crêpe in der Mitte mit Beeren füllen, rollen und mit Puderzucker bestreuen. Guten Appetit!


Falls ihr das Rezept nachkocht oder euch auch bald auf in den Wald macht, sendet mir doch mit dem #tafelfreudebysonja eure Bilder auf Instagram oder Twitter. Es würde mich sehr freuen, diese zu sehen.

Herzlichst,
Sonja



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