Es gibt verschiedene Gründe, warum ich mich vor mittlerweile fast 2 Jahren entschieden habe, vegetarisch zu ernähren. Der ganze Wechsel zu einer fleischlosen Ernährung kam schleichend und hatte vorerst damit zu tun, dass ich mich einfach bewusster ernähren wollte. Ich war ein ausgesprochen vielseitiger Fleischesser: Blut und Leberwürste habe ich genauso gemocht, wie ein Steak oder ein Gulasch, Mit dem Gastronomie Background als Servicefachangestellte war ich schon immer der Meinung, dass wenn ein Tier geschlachtet wird, auch alle Teile verwendet werden sollen, wie dies früher in der klassischen Küche der Fall war und in vielen Restaurants auch noch gekocht wurde.
Nachdem ich den Dokumentarfilm Food Inc. gesehen hatte, waren die ersten Entscheidungen gefällt, doch etwas bewusster Fleisch und andere Lebensmittel zu konsumieren. Das sich aber darin gipfelte, dass ich beim Metzger Simmentaler Bio-Kalbfleisch kaufte, dass sündhaft teuer war und für kurze Zeit mein Gewissen beruhigte, dann in der gleichen Woche aber Kebap essen konnte, bei dem ich niemals über die Herkunft des Fleisches nachgedacht habe. Somit musste ich mir eingestehen, dass ich nicht konsequent bin. Einige Jahre später, der Auslöser war eine längere Reise durch Osteuropa und ein nicht allzu grosses Budget, auf Fleisch während der Reise zu verzichten nur um zu sehen, wie das ist. Seither habe ich kein Fleisch mehr gegessen und für mich eine der besten Entscheidungen meines Lebens getroffen. Die Beweggründe sind schlussendlich verschiedene: es hat mit Respekt gegenüber dem Tier zu tun, den gesundheitlichen Aspekten und auch eben den ökologischen Gründen, was die Massentierhaltung und industrialisierte Fleischproduktion in unserem Ökosystem alles anrichtet. Am Ende des Post habe ich dazu noch einige Literatur Hinweise und Beiträge beigefügt, die mich in der Entscheidung geprägt haben. Da das Thema mittlerweile eine Herzensangelegenheit ist, hat es mich gefreut, als ich vom Thuner Tagblatt angefragt wurde, ob ich für die Serie "2000 Watt Gesellschaft" für das Kapitel "Ernährung" einige Rezepte von der SGE (Schweizerische Gesellschaft für Ernährung), welche eine Aufschlüsselung der Ökobilanz enthielten, nachkochen möchte. Die Auswahl viel auf vier verschiedene Gerichte die zum Teil mit Fleisch und Fisch und auch ein vegetarisches Gericht und sogar einer veganenVariante bereit hielt, die von mir zubereitet wurden.
Was es nun auf sich hat mit einer besseren Ökobilanz und warum ausgerechnet der Fleischkonsum einen so erheblichen Impact auf eine schlechte Ökobilanz hat, könnt ihr hier im Artikel des Thuner Tagblatts nachlesen. Ebenfalls findet ihr im Artikel auch die Rezepte, welche wirklich sehr lecker waren. Da ich viele verschiedene Rezepte gekocht habe und dann nicht das ganze Essen wegwerfen wollte, haben wir ein paar Freunde zu uns eingeladen. Nachdem die Gerichte dann fotografisch schön in Szene gesetzt wurden, genossen wir ein feines Nachtessen zusammen und führten dazu eine angeregte Diskussion über die Ökobilanz bei Lebensmitteln und den Fleischkonsum in unserer heutigen Wohlstandsgesellschaft. Obwohl ich mich vegetarische ernähre, erwarte ich von Niemandem, dass dieser es mir gleichtut. Diese Entscheidung ist etwas sehr persönliches und ich respektiere auch jede Entscheidung noch Fleisch zu essen, aber auch dass meine Entscheidung auf Fleisch zu verzichten, respektiert wird:-) Es ist ein leben und leben lassen.
Anständig Essen, Karen Duve
Tiere Essen, Jonathan Safran Foer
Videos:
Fast Food Nation
Keine Kommentare
Kommentar veröffentlichen